Interview mit Inhaber/Geschäftsführer Markus Reitz
(Dipl. Ing. Holztechnik) - Live Act Audio

Entwickler Interview Markus Reitz

Hallo Markus. Kannst du kurz den Werdegang skizzieren, der dich zum HiFi geführt hat?

Ich komme von der Musik, vom kindlichen und jugendlichen Musizieren zum HiFi und High End. Immer stand das Interesse und die Faszination an der Musik im Vordergrund.

Bist du Musikliebhaber oder reizt dich ausschließlich der technische Aspekt der Wiedergabe?

Musikliebhaber. Das Interesse für die technischen Lösungen und die klangrelevanten Zusammenhänge kamen dann über die Jahre.

Verfolgen deine Entwicklungen ein klangliches Ideal?

Ja. Eine live-ähnliche und dynamische Wiedergabe, die uns in die Musik zieht. Auflösung, realistische Raumabbildung mit präziser Wiedergabe für das Kopfkino.

Sollen HiFi-Komponenten klingen oder dürfen sie nur wiedergeben?

Sklavische Vorgaben gibt es hier nicht. Sie dürfen klingen (was ist klingen?), neutral sein und/oder „nur wiedergeben“ – die richtige Mischung ist ausschlaggebend.

Gehört ein abschließender Hörtest zu deiner Entwicklungsarbeit oder genügen dir optimale Messwerte?

Beides ist gleichberechtigt wichtig und muss sich ergänzen. Saubere physikalische Grundlagenarbeit und verifizierende Hörtests, sonst vergibt man Chancen.

Hast du Vorbilder in deinem Metier?

Vorbilder keine, aber großen Respekt vor tollen Leistungen, Entwicklungen und wirtschaftlichem Erfolg verschiedener Persönlichkeiten.

Hörst du lieber von analogen oder digitalen Quellen, mit Röhren- oder Transistor-Verstärkern?

Klassenkampflos lieber analog, digital darf aber ebenso sein. Röhre oder Transistor – das Ergebnis zählt.

Hast du dir je gedacht: Warum habe ich keinen ordentlichen Beruf ergriffen?

Leidenschaft für dieses Metier beinhaltet ja sehr schön „das Leiden“, daher eine berechtigte Frage. Auch andere Berufe und Tätigkeiten haben ihre Tücken.

Was machst du mit all dem Reichtum, den dir deine Entwicklungen eingebracht haben oder einbringen werden?

Zum Glück gibt es dieses „Problem“ nicht.

Betreibst oder verfolgst du außerhalb deines Berufes etwas mit großer Leidenschaft?

Früher Sport, vor dem Hintergrund von Rücken, Hüfte und anderen Zipperlein, halten mich heute meine beiden Border Collies fit. Außerdem pflege ich eine ordentliche Prise Kochleidenschaft.

Welches HiFi-Gerät ist dein unerfüllter Traum?

Ich träume von dem idealen Schallwandler, der alles kann und keine Schwächen hat. Eine eierlegenden Wollmilchsau, die so (noch) nicht existiert.

Besitzt du Komponenten mit denen du restlos zufrieden bist?

Ja!

Welche Faktoren machen ein gutes Gerät aus?

Klang, Zuverlässigkeit, Langlebigkeit, außerdem sollte es nachhaltig und upgradefähig sein.

Was war die letzte technische Innovation im HiFi, die dich beeindruckt hat?

Unser genialer ARCS (Analog Room Correction System). In seiner Komplexität, Wirkung und Funktionalität wohl nur von solchen Koryphäen wie unserem Physiker und Mathematiker realisierbar.

Siehst du größeres Verbesserungspotential in der Elektronik oder Mechanik von HiFi-Geräten?

Fortschritt ist auf beiden Seiten gleichermaßen möglich und zu erwarten – die Welt dreht sich kontinuierlich weiter.

Kann es Klangunterschiede zwischen Bauteilen mit identischen Spezifikationen geben?

Ja, aber das Gesamtergebnis zählt. Grundlagenentwicklung, physikalischer Background, Gesamtkonzept und die richtigen Schwerpunkte führen zu einem sehr guten Ergebnis.

Beginnt eine gute Wiedergabekette an der Steckdose oder sind die Lautsprecher entscheidend?

Sicher sind die größten Unterschiede bei den Lautsprechern und deren Wechselwirkung mit dem jeweiligen Raum zu sehen. Für mich kommen demnach zuerst die Lautsprecher, dicht gefolgt von der Raumakustik, erst dann folgen alle anderen Komponenten. Die Optimierung einer Kette hängt letztlich von persönlichen Ambitionen und dem Budget ab. Man sollte aber nie vergessen, dass HiFi in erster Linie Spaß machen soll.

Welche Musik hörst du gerne? Hast du ein Lieblings-Album?

Von Grunge bis Klassik darf es querbeet durch viele tolle Stile gehen. Zu Free Jazz fehlt mir (noch) der Zugang. Auf ein einziges Lieblingsalbum kann ich mich unmöglich festlegen, aber eine „einsame Inselliste“ wäre möglich.

Welches Konzert hast du zuletzt besucht?

Konzerte? Darf man denn wieder?

Konntest du jemals einen Bravo-Starschnitt komplettieren?

Bravo stand mir nicht zu Verfügung, und wenn dann nur in Einzelfällen veraltete und geplünderte Hefte. Einer meiner ersten „Starschnitte“ war ein Poster der „FabFour“ aus dem „Weißen Album“ und Poster von Pink Floyd aus der Psychedelic-Ära, die mein Jugendkämmerlein Anfang der 1980er schmückten.

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